Kurzdefinition
Gesellschaftstheoretischer Ansatz, der die bestehenden Machtstrukturen und sozialen Ungleichheiten kritisch analysiert und hinterfragt.
Ausführliche Erklärung
Die Kritische Theorie entwickelte sich in den 1930er-Jahren an der Frankfurter Schule um Denker wie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse. Ziel der Kritischen Theorie ist es, gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen und Machtverhältnisse offenzulegen und deren Einfluss auf soziale Ungleichheit und soziale Kontrolle sichtbar zu machen.
Innerhalb der Kriminologie wird die Kritische Theorie genutzt, um Machtverhältnisse im Strafrecht, Diskriminierung marginalisierter Gruppen und gesellschaftliche Prozesse der Kriminalisierung zu erklären. Die Frage, welche Handlungen kriminalisiert und welche straflos bleiben, wird aus einer machtkritischen Perspektive betrachtet.
Ein bedeutender Ansatz ist die Kritische Kriminologie, die sich mit sozialer Ungleichheit, staatlicher Repression und der Rolle der Strafjustiz auseinandersetzt. Hierbei wird die Kriminalisierung als Instrument der Kontrolle und Unterdrückung analysiert.