Der Soziologe Fritz Sack entwickelte Anfang der 1970er Jahre eine besonders radikale Variante der Labelling-Theorien. Ihm zufolge ist Kriminalität nicht das Resultat individueller Dispositionen oder sozialer Ursachen, sondern entsteht ausschließlich durch gesellschaftliche Zuschreibungsprozesse. Um die politische Dimension von Kriminalisierung hervorzuheben, schlug Sack vor, den Begriff „Labelling“ durch den Ausdruck marxistisch-interaktionistisch
Macht und Kriminalität
Marxistische Kriminalitätstheorien
Theorie Die Inhalte der marxistischen Kriminalitätstheorien gehen nicht immer automatisch auf den Gesellschaftstheoretiker Karl Marx zurück. Vielmehr haben Gedanken neomarxistischer Philosophen diese Ansätze beeinflusst (z.B. im Rahmen des Neomarxismus). So ist für eine kriminalitätsfreie Gesellschaft eine klassenlose Gesellschaft unabdingbar. Gesetze sind hier Ausdruck des freien Willens und dienen nicht der