Broken Windows, zerbrochene Fensterscheiben, ist ein von James Q. Wilson und George L. Kelling geprägter Begriff. Den beiden Autoren zufolge muss die zerbrochene Fensterscheibe schnellstmöglich repariert werden, damit weitere Zerstörungen im Stadtteil und ein Ansteigen der Kriminalitätsrate verhindert werden. Verwüstungen in Stadtgebieten stehen demnach in unabdingbarer Verknüpfung mit Kriminalität und
Makro
Soziale Desorganisation (Shaw & McKay)
Die Theorie der sozialen Desorganisation ist auch bekannt unter den Namen Social Ecology, Ökologischer Ansatz, Kriminalökologie, Area Approach, kulturelle Transmission. Soziale Raumtheorien gehen davon aus, dass in Gebieten mit bestimmten Umweltbedingungen, wie z.B. hoher Arbeitslosigkeit, Bevölkerungsfluktuation oder materiellem Verfall, die Kriminalitätsraten konstant sind. Solche Bedingungen verhindern soziale Organisation und Zusammenhalt
Routine Activity Approach
Der Routine Activity Approach besagt, dass es für Kriminalität einen motivierten Täter und ein geeignetes Tatobjekt, bei gleichzeitiger Abwesenheit von ausreichendem Schutz für das Tatobjekt, geben muss. Hauptvertreter Lawrence E. Cohen, Marcus Felson, Ronald V. Clarke Theorie Nach Cohen und Felson sind Kriminalitätsraten abhängig von den sich ständig verändernden Lebensgewohnheiten
Klassische Kriminalitätstheorie
Die klassische Kriminalitätstheorie sieht kriminelles Handeln als das Ergebnis willensfreier und rationaler Entscheidungen der handelnden Individuen. Hauptvertreter Cesare Beccaria, John Howard, Jeremy Bentham, Samuel Romilly, John Anselm von Feuerbach, Sir Robert Peel, Samuel Pufendorf u.a. Theorie Die klassische Kriminalitätstheorie, insbesondere nach Beccaria, geht von einem willensfreien und dadurch vollständig eigenverantwortlichen
Radikaler Labellingansatz (Sack)
[lt. Fritz Sack ist der Begriff „Labelling“ unnötig eng gefasst. Er schlägt daher die Bezeichnung marxistisch-interaktionistisch vor.] Laut Fritz Sack ist Kriminalität ein reiner Zuschreibungsprozess. In diesem Zuschreibungsprozess wird ein physikalisches Geschehen mit einem mentalen Zustand verknüpft. Dieses physikalische Geschehen durchläuft damit eine soziale Karriere. Dieser Zuschreibungsprozess ist die einzige
Marxistische Kriminalitätstheorien
Hauptvertreter Richard Quinney, William Chambliss Theorie Die Inhalte der marxistischen Kriminalitätstheorien gehen nicht immer automatisch auf den Gesellschaftstheoretiker Karl Marx zurück. Vielmehr haben Gedanken neomarxistischer Philosophen diese Ansätze beeinflusst. So ist für eine kriminalitätsfreie Gesellschaft eine klassenlose Gesellschaft unabdingbar. Gesetze sind hier Ausdruck des freien Willens und dienen nicht der