Das Karrieremodell von Quensel beschreibt Kriminalität als Prozess, welcher sich aufgrund der fehlgeschlagenen Interaktion zwischen Individuum und Umwelt (einschließlich der justiziellen Sanktionierung) von einem kleinen unbedeutenden Delikt zu einer kriminellen Karriere mit Haftstrafen entwickeln kann. Hauptvertreter Stephan Quensel Theorie Quensel möchte mit seinem Modell die ätiologische und pönologische Sichtweise verbinden,
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Karrieremodell (Hess)
Nach Henner Hess ist die Entstehung und Verfestigung krimineller Verhaltensweisen durch Karrieren zu erklären. Der Handelnde gleitet demnach prozesshaft, durch Außenwelt und Situation gedrängt, aber schlussendlich individuell gewählt, in eine delinquente Rolle hinein. Hauptvertreter Henner Hess Theorie Hess’ grundlegende Vorannahme bezüglich Kriminalitätstheorien ist die, dass abweichendes Verhalten nicht mit einer
Delinquency and Drift (Matza)
Matzas 1964 veröffentlichtes Werk Delinquency and Drift ist eine Kritik an der positiven Kriminologie (z.B. Lombrosos anthropologische/ anthropogenetische Kriminalitätstheorie) wie auch an den seinerzeit prominenten Erklärungsansätzen zur Jugendkriminalität (Theorie der differentiellen Gelegenheiten von Cloward & Ohlin und Subkulturtheorie nach Cohen). Im Mittelpunkt der Kritik steht der den Theorieansätzen eigene Verhaltensdetermismus.
Age Graded Theory/ Turning Points (Sampson and Laub)
[auch bekannt unter: Age-Graded Life-Course Theory of Crime, Age-Graded Development Theory, Theorie der Turning Points] Robert J. Sampson und John H. Laub beschreiben mit ihrer Age Graded Theory oder Theorie der Turning Points (Wendepunkte) den Wandel der Kriminalitätsbelastung von Personen in Abhängigkeit biographischer Ereignisse. Hierzu ziehen sie die sogenannten ‚Turning
Labelling – primäre und sekundäre Devianz (Lemert)
Edwin M. Lemert unterscheidet primäre und sekundäre Devianz. Ein Individuum begeht zuerst primäre Devianz. Durch einen Prozess des Labelling (Etikettierung) wird dem Individuum die Rolle des Devianten aufgedrängt. Als Reaktion auf diese Rollenzuweisung („Du bist kriminell!“), passt der Ettikettierte sein Verhalten entsprechend der ihm zugewiesenen Rolle an („Dann bin ich
Lombrosos anthropologische (anthropogenetische) Kriminalitätstheorie
Die anthropologische Kriminalitätstheorie von Cesare Lombroso geht davon aus, dass Kriminalität anlagebedingt, also genetisch erklärbar ist. Lombroso geht dabei von einem atavistischen (meint hier: zivilisatorisch rückständigen) Verbrechertyp aus. Merkzettel Der geborene Verbrecher Hauptvertreter: Cesare Lombroso Erstveröffentlichung: 1876 Land: Italien Idee/ Annahme: Kriminelle unterscheiden sich hinsichtlich physischer und psychischer Merkmale von