Kurzdefinition
Das DSM-IV ist ein Klassifikationssystem für psychische Störungen, das von der American Psychiatric Association (APA) herausgegeben wurde und weltweit als Standard in der Diagnostik psychischer Erkrankungen galt.
Ausführliche Erklärung
Das DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fourth Edition) (1994–2013 in Gebrauch) definierte diagnostische Kriterien für über 300 psychische Störungen. Es wurde international in Forschung, klinischer Praxis und in der Forensik verwendet, um Diagnosen zu standardisieren und vergleichbar zu machen. Die Störungen wurden in fünf Achsen eingeteilt:
- Klinische Störungen (z. B. Depression, Schizophrenie)
- Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderungen
- Medizinische Krankheitsfaktoren
- Psychosoziale und umweltbedingte Probleme
- Globale Beurteilung des Funktionsniveaus
Im Jahr 2013 wurde das DSM-IV durch das DSM-5 abgelöst, das einige Änderungen und Erweiterungen in der Klassifikation vornahm. Trotzdem ist das DSM-IV nach wie vor in einigen Forschungskontexten relevant, insbesondere bei Langzeitstudien, die noch auf dieser Diagnostik basieren.
Theoriebezug
In der Kriminologie wird das DSM-IV insbesondere im Bereich der forensischen Psychiatrie und bei der Analyse kriminellen Verhaltens genutzt, z. B. bei der Einschätzung von Schuldfähigkeit oder der Prävention psychisch bedingter Gewalttaten.