Mit seinem Werk Cultural Criminology and the Carnival of Crime (2000) begründet Mike Presdee eine radikale Perspektive innerhalb der Cultural Criminology. Angelehnt an Mikhail Bachtins Karnevalstheorie interpretiert Presdee Kriminalität nicht nur als Regelverstoß, sondern als kulturellen Ausdruck – als subversives Ritual, symbolischen Protest und Form des Widerstands gegen soziale Kontrolle.
Schlüsselwerke der Kriminologie
Stanley Cohen – Folk Devils and Moral Panics (1972)
Mit seinem Werk Folk Devils and Moral Panics (1972) schuf Stanley Cohen einen Klassiker der kritischen Kriminologie und Medienanalyse. Aufbauend auf dem Labeling Approach untersucht er, wie Gesellschaften in Zeiten wahrgenommener Bedrohung bestimmte Gruppen symbolisch aufladen, medial dämonisieren und politisch bekämpfen. Diese Prozesse beschreibt Cohen als „moralische Paniken“ – kollektive
John Irwin – The Felon (1970)
Mit seinem Werk The Felon (1970) liefert der amerikanische Soziologe John Irwin eine der prägendsten Analysen zur Lebensrealität entlassener Straftäter. Als ehemaliger Gefängnisinsasse und späterer Soziologe verbindet Irwin persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlicher Analyse. Sein zentrales Anliegen: die Rekonstruktion der sozialen Prozesse, durch die ehemals Inhaftierte auch nach der Haft als
Aaron Cicourel – The Social Organization of Juvenile Justice (1968)
Mit seinem Werk The Social Organization of Juvenile Justice (1968) legte Aaron V. Cicourel eine bahnbrechende Studie vor, die die soziale Konstruktion von Jugendkriminalität im institutionellen Alltag offenlegt. In der Tradition der Ethnomethodologie und des symbolischen Interaktionismus zeigt Cicourel, dass Jugenddelinquenz nicht objektiv gegeben ist, sondern in institutionellen Deutungsprozessen entsteht