Was zeichnet eine gute oder sogar sehr gute Arbeit aus? Was unterscheidet eine Arbeit, die mit ausreichend benotet wurde, von einer befriedigenden Arbeit?
Es gibt gute Gründe, eine Benotung nach dem Schulnotensystem abzulehnen. Man könnte hier anführen, dass eine Benotung stets der Gefahr einer zu großen Subjektivität unterläge und zudem einer umfangreichen Ausarbeitung nicht gerecht würde, wenn man das Ergebnis auf eine einzelne Notenziffer kürzt.
Diese Kritikpunkte sind sicherlich nicht vollkommen abwegig. Dennoch wird an allen Hochschulen eine Benotung vorgenommen, die üblicherweise dem unten abgebildeten Schema folgt: Die Noten 1,0 und 1,3 stehen demnach für eine sehr gute Arbeit, bei der mindestens 90 Prozent der Maximalanforderung erreicht wurde; die Noten 1,7 und 2,0 sowie 2,3 stehen für eine gute Arbeit, bei der mindestens dreiviertel der geforderten Maximalanforderungen erfüllt sind. Die Notenziffern 2,7 und 3,0 sowie 3,3 stehen für eine befriedigende Leistung, bei der mindestens 60 Prozent der erwarteten Anforderungen erbracht wurden. Eine mit 3,7 oder 4,0 bewerteten Arbeit gilt als noch bestanden. Das Ergebnis ist als ausreichend zu betrachten und erfüllt mindestens 50 Prozent der Maximalanforderung. Werden weniger als 50 Prozent der geforderten Maximalleistung erbracht, gilt die Arbeit als ungenügend und reicht zum Bestehen der Prüfung nicht aus.
Notenziffer | Note | Prozent |
---|---|---|
1,0 | sehr gut | ≥ 95 |
1,3 | sehr gut | ≥ 90 |
1,7 | gut | ≥ 85 |
2,0 | gut | ≥ 80 |
2,3 | gut | ≥ 75 |
2,7 | befriedigend | ≥ 70 |
3,0 | befriedigend | ≥ 65 |
3,3 | befriedigend | ≥ 60 |
3,7 | ausreichend | ≥ 55 |
4,0 | ausreichend | ≥ 50 |
5,0 | ungenügend | ≤ 50 |
Die Notenziffern und die angegebenen Prozentwerte lassen jedoch noch keinen Rückschluss auf die qualitativen Kriterien zu, die Grundlage der Benotung sind. Ziel der nachstehenden Ausführungen ist es, die maßgeblichen Kriterien für eine wissenschaftliche Arbeit zu erläutern. Dabei sollte jedoch klar sein, dass zum einen die aufgeführten Kriterien eine mögliche Auswahl darstellen. Unterschiedliche Dozenten und verschiedene Hochschulen mögen andere, weitere Kriterien haben, die zur Benotung einer Arbeit herangezogen werden. Zum anderen wird hiermit nichts über eine unterschiedliche Gewichtung der Kriterien ausgesagt. Dabei ist aber der Anspruch an eine Dissertation ein anderer als der an eine Bachelorarbeit: bei einer Promotionsarbeit besteht beispielsweise die Erwartung, dass alle formalen Kriterien vollumfänglich erfüllt sind, hingegen mag man bei einer Bachelorarbeit hier nachsichtiger sein.
Im Zweifelsfall hilft es, die Betreuerin/ den Betreuer der Arbeit zu fragen, auf welche Kriterien besonderer Wert gelegt wird.
Bewertungskriterien für schriftliche Arbeiten
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
---|---|---|---|---|---|
Aufbau und Gliederung | lückenlos, logisch | gut, zweckmäßig | unübersichtlich, lückenhaft | unzweckmäßig, große Lücken | nicht systematisch, strukturlos |
Fragestellung | prägnant | gut | etwas unscharf | unzweckmäßig | nicht erkennbar |
Selbstständigkeit/ Engagement | umfassend | deutlich | teilweise | kaum | fehlt |
Originalität | reich an Ideen | originell | teilweise | gering | ideenlos |
Qualität der Argumentation | präzise, fundiert | gut, solide | in Ordnung | unzweckmäßig | ohne Argumentation |
Qualität der Ergebnisse | sehr gut | gut | brauchbar | mit Mängeln | unbrauchbar |
Sprachstil/ Ausdruck | sorgfältig, genau | einwandfrei | verbesserungswürdig | nachlässig | gravierende Mängel |
Formalia | überaus korrekt | korrekt | kleinere Lücken | lückenhaft, nicht systematisch | ignoriert |
Qualität der Literaturliste | vollständig | nahezu vollständig | themenbezogen hinreichend | unvollständig | große Lücken |
Aufbau und Gliederung
Aufbau und Gliederung einer Arbeit sollten einer logischen und nachvollziehbaren Reihenfolge folgen. Grundsätzlich empfiehlt sich ein „trichterförmiger“Aufbau vom Allgemeinen zum Spezifischen. Hierbei ist eine schlanke Gliederung einer breiten vorzuziehen. Eine sehr gute Arbeit ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Kapitel – logisch aufeinander folgend – auf die Beantwortung der forschungsleitenden Fragestellung der Arbeit ausgerichtet sind. Obwohl die in der Arbeit geleisteten Erklärungen komplex sein können, wird dennoch auf überflüssige Exkurse und Gedankensprünge verzichtet (siehe: Ockhams Rasiermesser).
Tipp
Häufig lässt sich aus Gliederungen der Arbeits- und Entstehungsprozess herauslesen. Hier erscheint die Gliederung „additiv“, d.h. im Laufe der Bearbeitung sind der/dem AutorIn offensichtlich weitere relevante Aspekte eingefallen, die weitgehend unverbunden zum Vorhergesagten in die Arbeit übernommen wurden („… und dann ist noch dieser Aspekt interessant und, ach ja, das könnte auch noch von Relevanz sein. Bin ich schon auf XY eingegangen? Ach ja, hier ist natürlich auch Z noch zu erwähnen.“). Dies ist nicht per se falsch, aber nie elegant und selten schön zu lesen.
Ein gutes Indiz für eine additive Gliederung ist der Satz „Wie oben bereits erwähnt, …“. Wenn ein Sachverhalt bereits erwähnt wurde, sollte er nicht erneut angeführt oder beim Leser in Erinnerung gerufen werden müssen. Vielmehr gilt es zu überlegen, ob die „obigen“ Ausführungen möglicherweise noch nicht ihren perfekten Platz in der Argumentationskette gefunden haben.
Es empfiehlt sich hier, die Gliederung erneut zu überarbeiten und alle Ausführungen dahingehend zu überprüfen, ob Sie wirklich zur Beantwortung der Forschungsfrage benötigt werden. Unnötige Ausführungen und alle Wiederholungen sind zu streichen.
Fragestellung
Die Fragestellung ist das Herzstück einer wissenschaftlichen Arbeit. Alle anderen Ausführungen der Arbeit sind einzig und allein auf die Beantwortung dieser Frage ausgerichtet. Eine sehr gute Arbeit zeichnet sich durch eine prägnante, d.h. klar formulierte Fragestellung aus. Sie sollte weder banal, jedoch auch nicht zu komplex sein, so dass sie im Rahmen der vorgegebenen Zeit/ des vorgeschriebenen Umfangs nicht zu bearbeiten ist. Bei größeren Schreib- und Forschungsprojekten empfiehlt sich unbedingt, vorab ein Exposé anzufertigen.
Im Zuge der Bearbeitung eines größeren Schreibprojektes stößt man in der Regel auf neue, bislang noch unbekannte Aspekte, entdeckt neue Publikationen zum Thema oder muss feststellen, dass der Realisierung eines geplanten Forschungsvorhabens unvorhergesehene Hindernisse im Wege stehen. So ärgerlich solche Ereignisse auch sind, ist ihnen mit ein wenig wissenschaftlicher Phantasie meist leicht beizukommen. Deutlich schwieriger wird es jedoch, wenn die forschungsleitende Frage allzu detailliert in die Titelgebung der Arbeit eingeflossen ist und diese bereits dem Prüfungsamt gemeldet wurde. Daher ist es ratsam, zunächst nur einen allgemeineren Obertitel der Arbeit anzugeben. Dieser kann (und muss) dann später durch einen präzisierenden Untertitel ergänzt werden. So ist gewährleistet, dass der Titel der Arbeit nicht Antworten auf eine Frage verspricht, die in der Arbeit so nie gestellt und erst recht nicht beantwortet werden.
Selbstständigkeit/ Engagement
Von allen Kriterien auf dieser Liste stellt das Kriterium Selbstständigkeit und Engagement sicherlich dasjenige dar, das am schwersten objektiv messbar ist. Eine (sehr) gute Arbeit ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass das gezeigte Engagement über das zwingend notwendige oder übliche Maß hinausgeht. Hier lassen sich viele unterschiedliche Merkmale anführen, die für ein außerordentliches Engagement und eine große Selbstständigkeit in der Themenbearbeitung sprechen. Zu denken ist hier beispielsweise an die Zahl der verarbeiteten Quellen in einem Text. Hangelt sich der/ die VerfasserIn von Absatz zu Absatz eines Standardwerkes zum Thema oder gelingt es ihm/ ihr, unterschiedliche Perspektiven auf das untersuchte Phänomen zu recherchieren und darzustellen. Untermauert der/ die VerfasserIn die Aussagen durch selbst erhobene Daten – beispielsweise im Rahmen eines Experteninterviews? Ist das Engagement der/ des AutorIn durch den Besuch einer Ausstellung oder den Besuch einer Fachkonferenz zum Thema belegt?
Die Bearbeitung einer umfangreicheren schriftlichen Arbeit setzt ein hohes Maß an Selbstdisziplin voraus. Es ist daher ratsam, bei der Themenwahl interessengeleitet vorzugehen. Auch die Wahl eines Themenfeldes, in das man bereits durch die Bearbeitung einer früheren Hausarbeit o.ä. eingearbeitet ist, ist legitim. Selbstständigkeit und Engagement beginnt daher bereits bei der Themenwahl. Wer mit der Themenfestlegung bis zur letzten Sekunde wartet und sich schließlich von seinem Betreuer ein Thema „aufschwatzen“ lässt, wird vermutlich nicht mit dem selben Eifer an der Fertigstellung der Arbeit sitzen, wie jemand, der sein Lieblingsthema bearbeitet.
Originalität
Die Originalität einer Arbeit hängt eng mit dem zuvor genannten Aspekt der Selbstständigkeit zusammen.
Seien wir ehrlich: Viele Hausarbeiten, Bachelor- oder Masterarbeit ähneln sich sehr. Sie behandeln dieselben Themenfelder und Fragestellungen, ähneln sich im methodischen Vorgehen, nehmen auf dieselben Standardwerke zum Thema Bezug und kommen zu vergleichbaren Ergebnissen. Grundsätzlich ist hiergegen nichts einzuwenden. Eine Bachelorarbeit soll die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten unter Beweis stellen und das setzt nun einmal nicht voraus, dass der wissenschaftliche Stand der Forschung vorangebracht wird. Andererseits ist es ein Pluspunkt, wenn ein/e AutorIn es versteht, den vielfach beschrittenen Pfad der Bearbeitung des Themas X zu verlassen und sich entweder von vornherein auf ein „Exotenthema“ einlässt oder aber durch die Art des methodischen Vorgehens, der verwendeten Literatur usw. aus der Masse hervorsticht.
Originalität setzt wissenschaftliche Phantasie voraus. Oftmals lassen sich durch die Verknüpfung oder Übertragung von Theorien, methodischen Herangehensweisen, Gesetzmäßigkeiten von einem auf das andere Themenfeld ganz neue Perspektiven kreieren. Lässt sich vielleicht eine Theorie aus der Disziplin A mit Anwendungsbezug x auch in der Disziplin B mit Anwendungsbezug y anwenden? Verspricht ein spezifischer methodischer Zugang zum Thema eine andere Perspektive und neue Erkenntnisse zum Thema? Hat eine Gesetzmäßigkeit nach wie vor Bestand, wenn ich einzelne „Variablen“ austausche (z.B. Männer durch Frauen, Alte durch Junge, Jugendkriminalität durch Wirtschaftskriminalität, Straßenkriminalität durch Genozid, Repression durch Prävention). Kann der zeitliche oder räumliche Bezugsrahmen eines theoretischen Zusammenhanges geändert werden? Gilt also das, was damals für Ort X galt auch heute für Ort Y?
Qualität der Argumentation
Die Qualität der Argumentation stellt neben der pointierten Fragestellung das vermutlich wichtigste Kriterium dar. Eine (sehr) gute Arbeit sollte eine pointierte Argumentationslinie aufweisen, bei der alle Inhalte in einer logischen und für die Leser nachvollziehbaren Reihenfolge aufgeführt werden. Alle Kapitel sollten sichtbar auf eine Beantwortung der eingangs gestellten forschungsleitenden Frage ausgerichtet sein. Zudem ist es entscheidend, dass Analyse, Fazit und die von der Autorin/ dem Autoren vorgenommene Einordnung klar voneinander getrennt sind. Der wesentliche Teil einer Arbeit befasst sich dabei mit der Analyse und stützt sich auf klar gekennzeichnete Quellen. Im Fazit werden die wesentlichen Ergebnisse der Analyse in Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellung zusammengefasst. Persönliche Meinungen und Bewertungen sind klar als solche zu kennzeichnen und können am Ende des Fazits untergebracht werden.
Eine lange Bearbeitungszeit kann es mit sich bringen, dass der über die Zeit angewachsene Text seine ursprünglich angedachte Struktur und Kontur verliert. Kapitel wurden nachträglich ergänzt oder einzelne Abschnitte verschoben und stehen jetzt vielleicht unverbunden zum Rest der Arbeit. Hier ist es hilfreich, sich den roten Faden zu verdeutlichen, indem man den Text von allen Ausschmückungen befreit und jedes Kapitel auf eine zentrale Aussage herunterbricht. Der so extrahierte argumentative Kern der Arbeit sollte sinnvoll aufeinander bezogen und pointiert auf die Beantwortung der Fragestellung ausgerichtet sein.
Qualität der Ergebnisse
Auch die zu erwartende Qualität der Ergebnisse hängt mit der Wahl der Fragestellung zusammen. Nur eine pointierte Fragestellung kann auch durch eine klare Antwort beantwortet werden. Das Ergebnis an sich ist hier nahezu unerheblich. So kann es beispielsweise durchaus vorkommen, dass eine eingangs aufgestellte Hypothese im Rahmen der Arbeit falsifiziert wurde. Aber auch eine Arbeit, deren Fazit konträr zum erwarteten Ergebnis steht, kann mit einer guten oder auch sehr guten Note honoriert werden. Ausschlaggebend ist hier eine nachvollziehbare, schlüssige Argumentation.
Es ist ratsam, sich bereits vor Beginn des eigentlichen Forschungs- und Schreibprozesses Gedanken über die möglichen Ergebnisse einer Arbeit zu machen. Das soll freilich nicht bedeuten, dass das Ergebnis von Vornherein feststeht. Jedoch profitiert eine Argumentation davon, wenn der/ die Schreibende sich vorab, mit einem möglichen Ausgang auseinandersetzt. Besonders wichtig ist hierbei die Frage nach dem „So what?!?“ – welche Relevanz besitzt ein mögliches Forschungsergebnis für die/ den Forschenden selbst, die Scientific Community, Berufspraktiker etc. Was unterscheidet die angestrebte Arbeit von bereits bestehenden Forschungsarbeiten? Muss die Fragestellung oder der methodische Zugang vielleicht noch weiter geschärft werden?
Sprachstil/ Ausdruck
Es versteht sich von selbst, dass eine (sehr) gute Arbeit keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler beinhalten sollte. Der Text sollte sich zudem flüssig lesen lassen und wie „aus einem Guss“ erscheinen. Hierzu zählt z.B., dass auf unnötige Wiederholungen verzichtet wird und die Übergänge von Kapitel zu Kapitel fließend gestaltet werden. Auf umgangssprachliche Ausdrücke ist zu verzichten, verwendete Abkürzungen sind – sofern nicht besser ganz darauf verzichtet werden kann – in einem Abkürzungsverzeichnis zu erläutern. Ferner ist unbedingt auf eine präzise und eindeutige Ausdrucksweise zu achten. Die pointierteste Fragestellung und schlüssigste Argumentation wird konterkariert, wenn der Bezug von Demonstrativpronomina unklar bleibt, Bezeichnungen nicht eindeutig oder Aussagen in sich widersprüchlich verwendet werden.
Eine längere Beschäftigung mit einem umfangreichen Text führt dazu, dass sich eine gewisse „Betriebsblindheit“ einstellt: kleinere Ungenauigkeiten, Nachlässigkeiten und andere leicht vermeidbare Fehler fallen einem nicht mehr ins Auge. Um den Blick für die eigene Arbeit (mitsamt eigener Fehler) wieder zu schärfen, empfiehlt es sich, den Text ein, zwei Tage liegen zu lassen, bevor man ihn mit ausgeruhtem und neu justiertem Blick, erneut einer kritischen Prüfung unterzieht. Sofern man sich nicht in der komfortablen Situation befindet, ein, zwei wertvolle Tage Bearbeitungszeit ungenutzt verstreichen zu lassen, ist es ratsam, den Text einer fachfremden Person zur Korrektur vorzulegen.
Formalia
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kriterien in dieser Auflistung ist für eine korrekte Umsetzung der Formalia keinerlei Erfahrungswissen vonnöten, sondern nur eine sorgfältige, aufmerksame Bearbeitung. Es versteht sich daher von alleine, dass die Einhaltung der Formalia – wie z.B. das korrekte Zitieren, ein vollständiges und formal korrektes Literaturverzeichnis, ein fehlerfreies Deckblatt mit allen erforderlichen Angaben, ein korrektes Inhalts- und ggf. Abbildungsverzeichnis usw. – eine Grundvoraussetzung für eine (sehr) gute Note ist.
Viele Institutionen stellen Ihren Studierenden eine Zusammenstellung der gewünschten Formalia zur Verfügung (wie z.B. hier auf der Webseite der HSPV NRW). Um sich einen nervenaufreibenden und zeitaufwendigen Formatierungsmarathon vor Abgabe einer Arbeit zu ersparen, ließe sich auf Grundlage der formalen Vorgaben ein Template für das favorisierte Textverarbeitungsprogramm gestalten, das bei allen Haus- und Abschlussarbeiten zum Einsatz kommen kann. Um Flüchtigkeitsfehler bei der Zitation und Erstellung des Literaturverzeichnisses zu vermeiden, empfiehlt sich zudem die Verwendung eines Literaturverwaltungsprogrammes wie z.B. Citavi.
Qualität der Literaturliste
Eine (sehr) gute Arbeit zeichnet sich durch eine Literaturliste aus, die sowohl Klassiker – also grundlegende Literatur zum Thema – als auch aktuelle Veröffentlichungen berücksichtigt. Zudem sollte die Zahl der verwendeten Internetquellen auf ein Mindestmaß begrenzt, aber sowohl Monographien, wie Sammelbände als auch Journalartikel berücksichtigt worden sein. Es sollte selbstverständlich sein, dass alle Aussagen in der Arbeit hinreichend durch Quellen belegt sind und alle verwendeten Belege (und nur diese) in der Literaturliste aufgeführt sind.
Ein Ratschlag, den ich an anderer Stelle bereits erteilt habe, ist, sich nicht alleine auf eine Literaturrecherche über Google zu verlassen. Es ist hingegen ratsam, einen Bibliothekskatalog zu wählen, der neben Monographien und Sammelbänden auch Beiträge in Fachzeitschriften und sog. graue Literatur erfasst. Für alle devianzsoziologischen/ kriminologischen Themen bietet sich hier z.B. KrimDok der Universität Tübingen an. Wurde ein für die gewählte Fragestellung zentrales Werk ermittelt, führt ein Blick in das dort vorhandene Literaturverzeichnis schnell zu weiteren hilfreichen, relevanten Veröffentlichungen.