Kurzdefinition
Boot Camps sind spezielle Formen der Jugendstrafvollzugsanstalten, die auf ein militärisch geprägtes Disziplinierungs- und Erziehungsprogramm setzen.
Ausführliche Erklärung
Das Konzept der Boot Camps stammt ursprünglich aus den USA und zielt darauf ab, jugendliche Straftäter durch strenge Disziplin, körperliche Betätigung und geregelte Tagesabläufe zu “resozialisieren”. Neben der körperlichen Ertüchtigung sollen Gehorsam, Selbstkontrolle und Verantwortungsbewusstsein gefördert werden. Boot Camps sind umstritten, da wissenschaftliche Studien keine signifikant niedrigere Rückfallquote im Vergleich zu herkömmlichen Maßnahmen belegen konnten. Kritisiert wird zudem der autoritäre Erziehungsansatz und die teils militärisch geprägte Struktur.
Theoriebezug
Das Konzept beruht auf behavioristischen Ansätzen, die davon ausgehen, dass Verhaltensänderungen durch Konditionierung (Belohnung und Bestrafung) erreicht werden können. In der Kriminologie steht es im Kontext von Resozialisierung und Prävention.