Kurzdefinition
Einflussreiche Schule der Soziologie, die urbane Strukturen und soziale Desorganisation als Ursachen von Kriminalität untersucht.
Ausführliche Erklärung
Die Chicago-School der Soziologie entstand Anfang des 20. Jahrhunderts an der University of Chicago. Sie untersuchte als erste systematisch den Zusammenhang zwischen sozialem Raum, urbaner Struktur und Kriminalität. Ihr Fokus lag auf der Analyse städtischer Viertel, in denen soziale Desorganisation – hervorgerufen durch Armut, Migration und wirtschaftliche Instabilität – zu einer erhöhten Kriminalitätsrate führte. Bekannte Vertreter sind Robert E. Park, Ernest W. Burgess und Clifford R. Shaw. Ihre Arbeiten bilden die Grundlage für die ökologische Kriminologie und Theorien der sozialen Desorganisation.
Theoriebezug
- Soziale Desorganisation: Zusammenhang zwischen sozialer Unordnung und Kriminalität.
- Ökologische Kriminologie: Einfluss des städtischen Umfelds auf kriminelles Verhalten.