Kurzdefinition
Cum-Ex bezeichnet eine illegale Praxis des Aktienhandels, bei der Kapitalertragsteuern mehrfach erstattet wurden, obwohl sie nur einmal gezahlt wurden.
Ausführliche Erklärung
Der Begriff Cum-Ex leitet sich von den lateinischen Begriffen “cum” (mit) und “ex” (ohne) ab und beschreibt Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag. Durch geschickte Transaktionen zwischen mehreren Akteuren konnte der Eindruck erweckt werden, dass sich die Aktien im Besitz mehrerer Eigentümer befinden, die alle eine Steuererstattung beantragten. Diese Praxis führte zu Milliardenschäden in mehreren europäischen Staaten. In Deutschland gilt Cum-Ex mittlerweile als strafbar und führte zu umfangreichen Gerichtsverfahren.
Theoriebezug
Aus Perspektive der Kritischen Kriminologie kann Cum-Ex als Beispiel für White-Collar Crime und ökonomische Kriminalität interpretiert werden. Es zeigt auf, wie strukturelle Lücken im Finanzsystem zur Bereicherung weniger Akteure genutzt werden können.