Kurzdefinition
Die Jim Crow-Gesetze waren gesetzliche Regelungen zur Rassentrennung in den USA, die von den 1870er Jahren bis 1965 in den Südstaaten galten.
Ausführliche Erklärung
Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg und der Abschaffung der Sklaverei wurden in den Südstaaten die Jim Crow-Gesetze eingeführt, die eine strikte Trennung zwischen Schwarzen und Weißen vorschrieben. Die Gesetze betrafen nahezu alle Lebensbereiche, darunter Schulen, öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Krankenhäuser. Die rechtliche Grundlage bildete das Urteil Plessy v. Ferguson (1896), das die Doktrin “separate but equal” legitimierte. Erst die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre führte zur Abschaffung dieser Gesetze durch den Civil Rights Act (1964) und den Voting Rights Act (1965).
Theoriebezug
Die Jim Crow-Gesetze sind zentrale Beispiele institutioneller Diskriminierung und sozialer Exklusion. In der Soziologie und Kriminologie gelten sie als Grundlage für die Analyse struktureller Ungleichheit und Rassismus.