Kurzdefinition
Die Rote Armee Fraktion (RAF) war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in Deutschland, die zwischen 1970 und 1998 aktiv war und zahlreiche Anschläge, Entführungen und Morde verübte.
Ausführliche Erklärung
Die RAF wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und weiteren Mitgliedern gegründet. Sie verfolgte das Ziel, den kapitalistischen Staat zu bekämpfen, den sie als repressiv und faschistisch ansah. Die Gruppe verstand sich als Avantgarde einer revolutionären Bewegung, die durch Gewalt und Sabotageaktionen den Staat destabilisieren wollte. Zu den bekanntesten Aktionen der RAF zählen die Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer (1977) sowie der Anschlag auf den Generalbundesanwalt Siegfried Buback (1977). Die RAF gliederte sich in drei Generationen und wurde 1998 offiziell aufgelöst.
Theoriebezug
Die Taten der RAF werden im Kontext der Politischen Kriminalität und des Linksterrorismus diskutiert. In der Kriminologie wird sie als Beispiel für ideologisch motivierte Gewalt analysiert. Ihre Existenz beeinflusste politische und gesellschaftliche Diskurse über Terrorismus, Überwachung und staatliche Repression in der Bundesrepublik Deutschland.