Kurzdefinition
Phänomen, dass gesellschaftliche Gruppen mit geringem Viktimisierungsrisiko häufig die größte Kriminalitätsfurcht aufweisen.
Ausführliche Erklärung
Das Kriminalitätsfurcht-Paradox beschreibt den Widerspruch, dass Gruppen mit statistisch geringem Risiko, Opfer einer Straftat zu werden (z. B. ältere Menschen, Frauen), häufig eine besonders hohe Kriminalitätsfurcht haben. Im Gegensatz dazu ist die Kriminalitätsfurcht bei jungen Männern, die statistisch gesehen am häufigsten Opfer von Gewaltdelikten werden, deutlich geringer ausgeprägt.
Erklärungsansätze umfassen:
- Erhöhte physische Verletzlichkeit
- Soziale Isolation
- Mediale Berichterstattung
- Erlebte Unsicherheiten im sozialen Nahraum
Theoriebezug
- Viktimologie
- Soziale Kontrolle
- Routine Activity Theory