Kurzdefinition
Prozess der Rechtfertigung und Anerkennung sozialer Ordnungen, Institutionen oder Machtverhältnisse als legitim und gerechtfertigt.
Ausführliche Erklärung
Legitimation bezeichnet in der Soziologie und Politikwissenschaft die gesellschaftliche Anerkennung und Rechtfertigung von Herrschaft, Macht oder sozialen Ordnungen. Ein politisches System, eine soziale Norm oder eine Institution gilt dann als legitim, wenn die Mehrheit der Gesellschaft diese als gerecht, gerechtfertigt oder notwendig anerkennt.
Max Weber unterscheidet drei Idealtypen der Legitimation:
- Traditionale Herrschaft (Berufung auf überlieferte Ordnung)
- Charismatische Herrschaft (Berufung auf die außergewöhnliche Qualität einer Person)
- Legale Herrschaft (Berufung auf ein rationales, rechtlich festgelegtes System)
In der Kriminologie spielt Legitimation eine Rolle im Zusammenhang mit der Akzeptanz von Rechtssystemen, Polizei und Justiz. Ein Verlust an Legitimität kann zu Misstrauen, geringerer Anzeigebereitschaft und erhöhter Kriminalitätsrate führen.
Theoriebezug
- Herrschaftssoziologie (Weber)
- Politische Soziologie
- Kritische Theorie