Kurzdefinition
Mechanismen, mit denen Gesellschaften und Gruppen konformes Verhalten fördern und abweichendes Verhalten sanktionieren.
Ausführliche Erklärung
Soziale Kontrolle beschreibt alle gesellschaftlichen Prozesse und Institutionen, die darauf abzielen, Normen und Werte durchzusetzen und abweichendes Verhalten zu verhindern. Sie kann formal (durch Polizei, Justiz, Gesetzgebung) oder informell (durch Familie, Freunde, Nachbarschaft) ausgeübt werden. Die Soziologie unterscheidet dabei zwischen innerer Kontrolle (Gewissen, soziale Normen) und äußerer Kontrolle (soziale Sanktionen). In der Kriminologie ist der Begriff zentral für Theorien wie die Kontrolltheorie (Hirschi, 1969), die erklärt, warum Menschen trotz krimineller Gelegenheiten konformes Verhalten zeigen.