Kurzdefinition
Die PCL-R ist ein forensisches Diagnoseinstrument zur Erfassung psychopathischer Persönlichkeitsmerkmale bei Straftätern.
Ausführliche Erklärung
Die von Robert D. Hare entwickelte Psychopathy Checklist – Revised (PCL-R) besteht aus 20 standardisierten Kriterien, die psychopathische Verhaltensweisen und Persönlichkeitseigenschaften erfassen. Jedes Merkmal wird mit 0 (nicht zutreffend), 1 (teilweise zutreffend) oder 2 (voll zutreffend) bewertet. Die maximale Punktzahl beträgt 40. Ab einem Schwellenwert von 30 (USA) bzw. 25 (Europa) spricht man von klinisch relevanter Psychopathie. Die PCL-R wird insbesondere in der forensischen Psychologie zur Einschätzung von Rückfallrisiken, Gefährlichkeit und Diagnose von Straftätern verwendet.
- Trickreich-sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme
- Erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl
- Stimulanzbedürfnis / ständiges Gefühl von Langeweile
- Pathologisches Lügen (Pseudologie)
- Betrügerisch-manipulatives Verhalten
- Mangel an Gewissensbissen oder Schuldgefühl
- Oberflächliche Gefühle
- Gefühlskälte / Mangel an Empathie
- Parasitärer Lebensstil
- Unzureichende Verhaltenskontrolle
- Promiskuität
- Frühe Verhaltensauffälligkeiten
- Fehlen realistischer, langfristiger Ziele
- Impulsivität
- Verantwortungslosigkeit
- Mangelnde Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
- Viele kurzzeitige (eheähnliche) Beziehungen
- Jugendkriminalität
- Missachtung von Auflagen / Widerruf der Bewährung
- Polytrope Kriminalität
Theoriebezug
Psychopathologie, forensische Psychologie, Persönlichkeitsdiagnostik, Rückfallprognose