Pierre Bourdieu
Personenprofil
- Name: Pierre Bourdieu
- Geburtsjahr: 1930
- Sterbejahr: 2002
- Land: Frankreich
- Disziplin(en): Bildungssoziologie, Kultursoziologie, Soziologie
- Themen: Soziale Ungleichheit
Weitere Informationen
Pierre Bourdieu war ein französischer Soziologe und einer der einflussreichsten Sozialtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Er studierte Philosophie an der École normale supérieure in Paris und arbeitete zunächst als Ethnologe in Algerien, bevor er sich der empirischen Soziologie zuwandte. Bourdieu war Professor am Collège de France und prägte die französische Soziologie nachhaltig mit seinen Arbeiten zu sozialer Ungleichheit, Bildung, Kultur und Macht.
Im Zentrum von Bourdieus Theorie steht das Wechselverhältnis zwischen Habitus, Feld und Kapital. Mit seinem Konzept der sozialen Praxis überwand er die Dichotomie zwischen Struktur und Handlung und entwickelte ein relationales Analysemodell. Seine empirischen Studien – etwa zum französischen Bildungssystem, zur Kunstrezeption oder zum Geschmack – lieferten scharfsinnige Analysen der Reproduktion sozialer Ungleichheit. Mit dem Werk La distinction (Die feinen Unterschiede) wurde er auch über die Soziologie hinaus bekannt. Bourdieu war zudem politisch engagiert, unter anderem in der Globalisierungskritik und Bildungsdebatte.
Schlüsselwerke
- Les Héritiers (mit Jean-Claude Passeron, 1964)
- La Reproduction (mit Jean-Claude Passeron, 1970)
- Outline of a Theory of Practice (1972/1977)
- La distinction: Critique sociale du jugement (1979)
- The Logic of Practice (1980/1990)
- La misère du monde (1993)