Der Habitus bezeichnet zum einen die habitualisierten Gewohnheiten und Handlungen von Personen. Zum anderen wird mit Habitus auch ein sozialisatorisch erworbenes Schema zur Erzeugung immer neuer Handlungen bezeichnet, das Grenzen und Spielräume sozialer Ordnungen reproduziert und verändert. Als dialektischer Begriff bezeichnet der Habitus immer beides: das bereits Strukturiert-Sein und die strukturierende Funktion der Handlungen von Individuen, die gesellschaftliche Prägung und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.
Liebsch, 2000, S. 72
Literatur und weiterführende Informationen
- Liebsch, K. (2000). Identität und Habitus. In: Hermann Korte und Bernd Schäfers (Hrsg.) Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie (5. Auflage). Opladen: Leske und Budrich. S. 65-82
- Schäfers, Bernd (Hrsg.) (2011) Grundbegriffe der Soziologie (7. Auflage). Opladen: Leske und Budrich.