Zehn blinde Flecken der Kriminalitätstheorie Die Frage nach der „besten“ Kriminalitätstheorie ist so alt wie die Kriminologie selbst. Seit über 200 Jahren versuchen Wissenschaftler:innen zu erklären, warum Menschen gegen Gesetze verstoßen. Doch je mehr Theorien entstanden sind, desto deutlicher wird: Keine Theorie erklärt Kriminalität vollständig. Viele greifen zu kurz, fokussieren
Intersektionalität
James W. Messerschmidt – Crime as Structured Action (1993)
Crime as Structured Action (1993) ist ein wegweisendes Werk des US-amerikanischen Kriminologen James W. Messerschmidt, das Kriminalitätstheorie und Geschlechtersoziologie – insbesondere die Männlichkeitsforschung – miteinander verknüpft. Im Zentrum steht die These, dass kriminelles Verhalten eine Strategie zur Herstellung von Männlichkeit sein kann, wenn gesellschaftlich akzeptierte Wege zur hegemonialen Männlichkeit versperrt
Carrie L. Buist & Emily Lenning – Queer Criminology (2015)
Queer Criminology (2015) von Carrie L. Buist und Emily Lenning gilt als grundlegendes Werk für ein neues kriminologisches Teilgebiet, das queere Lebensrealitäten, Identitäten und Erfahrungen in das Zentrum der Analyse von Kriminalität und sozialer Kontrolle rückt. Das Buch kritisiert die heteronormativen und cisnormativen Annahmen der traditionellen Kriminologie und fordert eine
Pat Carlen – Women, Crime and Poverty (1988)
Women, Crime and Poverty (1988) ist eines der einflussreichsten Werke der britischen Kriminologin Pat Carlen. Auf Grundlage empirischer Forschung mit Frauen im britischen Strafvollzug entwickelt Carlen eine wegweisende feministische Kritik, die weibliche Kriminalität mit struktureller Armut, sozialer Ausgrenzung und geschlechtsspezifischen Kontrollmechanismen verknüpft. Das Buch gilt als Schlüsselwerk der feministischen Kriminologie
Frances Heidensohn – Women and Crime (1985)
Women and Crime (1985) der britischen Soziologin Frances Heidensohn gilt als Gründungstext der modernen feministischen Kriminologie. Als eine der ersten Wissenschaftlerinnen auf diesem Gebiet analysierte Heidensohn systematisch, warum Frauen in der Kriminologie lange Zeit ignoriert, falsch dargestellt oder ausschließlich als Opfer beschrieben wurden – und warum bestehende Kriminalitätstheorien die Lebensrealitäten
Soziale Ungleichheit
Soziale Ungleichheit ist ein zentrales Thema der Soziologie – und zugleich ein hochaktuelles gesellschaftliches Problem. Gemeint ist damit die ungleiche Verteilung von Ressourcen, Chancen und Teilhabemöglichkeiten zwischen Individuen oder Gruppen. Diese Unterschiede sind nicht bloß individuell bedingt, sondern strukturell verankert und haben tiefgreifende Folgen für Lebensverläufe, Gerechtigkeitsempfinden und sozialen Zusammenhalt.





