Kurzdefinition
Figuration bezeichnet nach Norbert Elias dynamische Gefüge wechselseitiger Abhängigkeiten zwischen Menschen.
Ausführliche Erklärung
Figurationen sind soziale Netzwerke, in denen Individuen miteinander verflochten sind. Das Konzept beschreibt, wie Menschen durch gegenseitige Abhängigkeiten, Machtbalancen und interaktive Prozesse soziale Ordnung herstellen. Gesellschaft wird nicht als Summe von Einzelnen verstanden, sondern als Prozessgeflecht, das sich ständig wandelt. Figurationen sind Grundlage für Elias’ Theorie des „Prozesses der Zivilisation“.
Theoriebezug
Kernbegriff der Figurationalen Soziologie (Elias). Relevanz für Gruppenprozesse, Machtbeziehungen, Polizei- und Gewaltforschung sowie Langzeitsoziologie.