Kurzdefinition
Konzept zur Analyse moderner Machtformen, die durch Steuerung und Selbstführung wirken, nicht nur durch Zwang.
Ausführliche Erklärung
Gouvernementalität ist ein von Michel Foucault geprägter Begriff zur Beschreibung moderner Regierungstechniken. Anders als klassische Souveränitätsmacht beruht Gouvernementalität auf der gezielten Formung von Subjekten, Verhaltensweisen und sozialen Normen – durch Wissen, Dispositive, Statistiken oder Sicherheitsdiskurse. In der Kriminologie wird das Konzept genutzt, um Steuerungsformen im Strafrecht, in der Sozialpolitik oder in der Polizeiarbeit zu analysieren.
Theoriebezug
Foucault, Disziplinarmacht, Neoliberalismus, Sicherheitsdispositive