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Harm Reduction

Kurzdefinition

Harm Reduction (Schadensminderung) bezeichnet eine Reihe von Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen sozialen und gesundheitlichen Folgen des Konsums psychoaktiver Substanzen zu reduzieren, ohne zwingend auf eine Abstinenz der Konsumierenden hinzuwirken.

Ausführliche Erklärung

Der Harm-Reduction-Ansatz ist ein Konzept in der Drogenpolitik, das nicht den vollständigen Verzicht auf den Konsum illegaler Drogen in den Vordergrund stellt, sondern sich darauf konzentriert, die gesundheitlichen und sozialen Risiken des Drogengebrauchs zu minimieren. Er hat sich in den 1980er-Jahren im Kontext der HIV-Epidemie entwickelt und gilt heute international als integraler Bestandteil moderner Drogenpolitik.

Ziele der Harm Reduction:

  1. Gesundheitsschutz: Verhinderung der Übertragung von Krankheiten wie HIV/AIDS und Hepatitis C durch sterile Spritzen und hygienische Konsumumgebungen.
  2. Krisenintervention: Reduzierung von Überdosis-Risiken durch Schulungen zur Erkennung von Überdosierungen und der Verteilung von Naloxon.
  3. Soziale Integration: Verbesserung der Lebensbedingungen von Drogenkonsumierenden durch Zugang zu sozialen und medizinischen Dienstleistungen.
  4. Entlastung öffentlicher Räume: Reduzierung von offenem Drogenkonsum und damit einhergehenden sozialen Konflikten.

Beispiele für Harm-Reduction-Maßnahmen:

  • Drogenkonsumräume (Fixerstuben): Überwachter Konsum unter hygienischen Bedingungen.
  • Substitutionstherapie: Verschreibung von Methadon oder Buprenorphin als Ersatzstoffe für Heroin.
  • Spritzentauschprogramme: Abgabe steriler Spritzen gegen gebrauchte, um Infektionen vorzubeugen.
  • Naloxon-Programme: Verteilung des Antidots zur Bekämpfung von Überdosierungen.
  • Drug-Checking: Analyse der Zusammensetzung von Substanzen zur Risikominderung.

Kritik an Harm Reduction:

Gegner des Ansatzes bemängeln, dass durch die Akzeptanz des Drogenkonsums dessen Legitimierung befördert würde. Außerdem wird kritisiert, dass diese Maßnahmen den Konsum langfristig nicht reduzieren, sondern lediglich verlagern. Befürworter hingegen sehen in der Schadensminimierung den einzigen realistischen Ansatz, um gesundheitliche und soziale Schäden unmittelbar abzumildern.

Internationaler Kontext:

Harm-Reduction-Programme sind international unterschiedlich verbreitet. Während sie in Ländern wie den Niederlanden, der Schweiz oder Portugal fest in die Drogenpolitik integriert sind, ist ihre Akzeptanz in den USA und weiten Teilen Asiens deutlich geringer.

Theoriebezug

  • Pragmatismus: Der Ansatz stellt pragmatische Lösungen für ein bestehendes gesellschaftliches Problem dar, ohne auf idealistische Forderungen nach Abstinenz zu setzen.
  • Sozialkonstruktivismus: Die Wahrnehmung von Sicherheit und Risiko im Kontext des Drogenkonsums wird gesellschaftlich verhandelt.
  • Public Health Ansatz: Im Vordergrund stehen gesundheitliche Prävention und Risikominimierung für Konsumierende und die Gesellschaft.

Verwandte Begriffe

  • Drogenkonsumraum
  • Entkriminalisierung

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Prof. Dr. Christian Wickert

Prof. Dr. Christian Wickert
Soziologe & Kriminologe an der HSPV NRW. Betreiber von SozTheo.de und SozTheo.com. Verfasser dieses Beitrags.

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