Kurzdefinition
Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) sind synthetisch hergestellte chemische Verbindungen, die ähnlich wie klassische Drogen (z. B. Cannabis, Kokain, MDMA) wirken, aber häufig nicht oder nur unzureichend gesetzlich reguliert sind.
Ausführliche Erklärung
Neue Psychoaktive Substanzen (NPS), im Englischen auch als New Psychoactive Substances bezeichnet, umfassen eine Vielzahl synthetischer Drogen, die entwickelt wurden, um die Wirkungen bekannter illegaler Substanzen nachzuahmen. Dazu gehören synthetische Cannabinoide, synthetische Cathinone (z. B. „Badesalze“), Phenethylamine, Benzodiazepine und andere Substanzklassen. Diese Stoffe werden häufig als vermeintlich legale Alternativen zu verbotenen Drogen vermarktet, beispielsweise unter Bezeichnungen wie „Badesalz“, „Kräutermischung“ oder „Forschungschemikalien“.
Ein zentrales Problem bei NPS ist die unklare Zusammensetzung und Dosierung der Substanzen, was das Risiko unvorhersehbarer Nebenwirkungen stark erhöht. Auch die schnelle Veränderung der chemischen Struktur durch Produzenten erschwert eine effektive rechtliche Regulierung und Kontrolle. In Deutschland wird der Umgang mit NPS durch das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) geregelt, das den Verkauf, Besitz und Handel mit diesen Substanzen unter Strafe stellt.
Theoriebezug
NPS sind relevant im Kontext der Drogen- und Devianzforschung, insbesondere im Rahmen der Kriminalitätstheorien, die sich mit illegalen Märkten, Subkulturtheorien und der sozialen Konstruktion von Devianz auseinandersetzen. Sie werfen zudem Fragen zur Effizienz rechtlicher Kontrollmechanismen und der Anpassungsfähigkeit von Gesetzgebungen auf.