Kurzdefinition
Ein kriminalpräventives Programm, das darauf abzielt, jugendliche Straftäter durch den direkten Kontakt mit Strafgefangenen von weiteren Straftaten abzuschrecken.
Ausführliche Erklärung
Scared Straight ist ein Abschreckungsprogramm, das erstmals in den USA in den 1970er-Jahren entwickelt wurde. Junge Straftäter oder gefährdete Jugendliche besuchen Haftanstalten und erhalten von Inhaftierten eine oft drastische Schilderung des Gefängnisalltags. Ziel ist es, durch den direkten Kontakt mit den harten Bedingungen des Strafvollzugs eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Empirische Studien zeigen jedoch, dass Scared Straight-Programme oft keinen positiven Effekt auf die Rückfallquote haben, teilweise sogar kontraproduktiv wirken können. In der Kriminologie wird Scared Straight kontrovers diskutiert, da der Fokus ausschließlich auf Abschreckung und nicht auf Resozialisierung liegt.
Theoriebezug
- Abschreckungstheorie
- Punitivität
- Rational Choice Theory