Kurzdefinition
Der Staat ist ein politisches Herrschaftsgebilde mit einem legitimen Gewaltmonopol über ein bestimmtes Territorium.
Ausführliche Erklärung
Der Staat ist eine zentrale Organisationsform politischer Herrschaft in der Moderne. Er besitzt das Monopol legitimer physischer Gewalt (Max Weber) innerhalb eines festgelegten Gebietes und beansprucht die letztinstanzliche Regelung sozialer Konflikte, etwa durch Gesetze, Verwaltung oder Polizei.
Ein Staat besteht klassisch aus drei Elementen:
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Staatsvolk
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Staatsgebiet
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Staatsgewalt
Er übernimmt zentrale gesellschaftliche Aufgaben wie Rechtsetzung, Rechtsprechung, Infrastruktur, Steuererhebung, Sicherheit und Sozialpolitik. In liberal-demokratischen Ordnungen ist er an die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, der Gewaltenteilung und der Grundrechte gebunden.
In der Soziologie und Politikwissenschaft wird der Staat sowohl funktional (Was macht der Staat?) als auch kritisch (Für wen agiert der Staat?) betrachtet. Theorien wie der Marxismus, die Staatstheorie von Poulantzas, die Foucaultsche Biopolitik oder Loïc Wacquants Analyse des neoliberalen Strafstaats stellen den Staat in einen größeren Kontext von Macht, Kontrolle und sozialer Ungleichheit.