Kurzdefinition
Flüchtige Lösungsmittel, umgangssprachlich als Schnüffelstoffe bekannt, sind chemische Substanzen, deren Dämpfe inhaliert werden, um psychoaktive Effekte zu erzielen.
Ausführliche Erklärung
Flüchtige Lösungsmittel umfassen eine breite Palette chemischer Substanzen, darunter Klebstoffe, Benzin, Farben oder Reinigungsmittel. Beim Inhalieren der Dämpfe werden diese über die Lunge aufgenommen und gelangen schnell ins zentrale Nervensystem. Die Wirkung ist kurzfristig, kann jedoch intensive Halluzinationen, Euphorie, aber auch Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit auslösen. Der Konsum birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, darunter Atemstillstand, Herzversagen und bleibende Hirnschäden.
Flüchtige Lösungsmittel unterliegen in Deutschland keiner spezifischen Kontrolle im Betäubungsmittelgesetz, ihr Konsum ist jedoch strafrechtlich relevant, wenn dadurch andere Personen gefährdet werden (z. B. bei Verkehrsunfällen).
Theoriebezug
In der Sozialen Desorganisationstheorie wird der Konsum von Schnüffelstoffen häufig in Verbindung mit sozialer Marginalisierung und deviantem Verhalten interpretiert.