Kurzdefinition
Kulturelle Vorstellungen von Männlichkeit, die Gewalt als legitimes Mittel zur Konfliktlösung oder zur Demonstration von Stärke und Kontrolle anerkennen.
Ausführliche Erklärung
Der Begriff beschreibt soziale und kulturelle Normen, die Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung von Macht und Kontrolle im Kontext männlicher Rollenbilder rechtfertigen. Gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen sind oft in patriarchalen Strukturen verankert, in denen körperliche Überlegenheit, Dominanz und die Durchsetzung eigener Interessen als „männlich“ konnotiert werden. Besonders ausgeprägt sind solche Vorstellungen in Milieus, die von traditionellen Geschlechterrollen geprägt sind. Diese Normen können zur sozialen Akzeptanz von Gewalt in der Familie, gegenüber Frauen oder in kriminellen Subkulturen beitragen. In der Kriminologie wird der Zusammenhang zwischen Männlichkeitsnormen und Gewalt etwa im Konzept der „Hegemonialen Männlichkeit“ (Connell) thematisiert.
Theoriebezug
- Sozialisationstheorie
- Geschlechtersoziologie (Hegemoniale Männlichkeit nach Connell)
- Subkulturtheorien (Gewalt als Teil männlicher Subkulturen)
- Kriminologische Theorien zur Jugendgewalt und Jugenddelinquenz