Kurzdefinition
Green Criminology ist ein interdisziplinärer Ansatz in der Kriminologie, der sich mit Umweltkriminalität, Umweltzerstörung und den gesellschaftlichen Konsequenzen ökologischer Schäden auseinandersetzt.
Ausführliche Erklärung
Der Begriff Green Criminology wurde in den 1990er Jahren von Michael Lynch geprägt. Der Forschungsansatz untersucht Straftaten und schädliche Praktiken gegen die Umwelt, einschließlich Umweltverschmutzung, illegale Abfallentsorgung, Wilderei und Ressourcenplünderung. Dabei werden auch strukturelle und politische Dimensionen berücksichtigt, beispielsweise die Rolle multinationaler Konzerne oder staatlicher Regulierungen. Green Criminology hinterfragt zudem die rechtlichen Definitionen von Umweltkriminalität und kritisiert die unzureichende Verfolgung ökologischer Verbrechen.
Theoriebezug
Green Criminology steht im Kontext der Kritischen Kriminologie und verweist auf strukturelle Ungleichheiten, durch die Umweltschäden insbesondere marginalisierte Gesellschaftsgruppen treffen. Sie beleuchtet auch die Rolle kapitalistischer Produktionsweisen bei der Ausbeutung natürlicher Ressourcen.