Kurzdefinition
Ein Gesetz ist eine allgemeinverbindliche, staatlich festgelegte Norm zur Regelung des sozialen Zusammenlebens.
Ausführliche Erklärung
Gesetze sind zentrale Elemente moderner Rechtsordnungen. Sie werden von einer legitimierten Instanz (z. B. Parlament) erlassen, schriftlich fixiert und sind für alle Bürger bindend. Gesetze regeln, was erlaubt und verboten ist, und legen Sanktionen bei Verstößen fest.
In demokratischen Rechtsstaaten bilden Gesetze die Grundlage für staatliches Handeln – insbesondere im Strafrecht. Der Grundsatz „nullum crimen, nulla poena sine lege“ (kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz) schützt vor Willkür und garantiert Rechtssicherheit.
In der Soziologie und Kriminologie ist das Gesetz zugleich ein Spiegel gesellschaftlicher Normen, Machtverhältnisse und historischer Entwicklungen. Kritische Theorien thematisieren, dass Gesetze nicht neutral sind, sondern soziale Interessen (z. B. der herrschenden Klassen) widerspiegeln können.
Theoriebezug
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Legalitätsprinzip im Strafrecht
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Kritische Rechts- und Kriminalitätstheorien
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Michel Foucault – Gesetz als Teil von Disziplin und Kontrolle