Jeremy Bentham

Personenprofil
- Name: Jeremy Bentham
- Geburtsjahr: 1748
- Sterbejahr: 1832
- Land: Großbritannien
- Disziplin(en): Kriminologie, Philosophie, Rechtswissenschaft
- Themen: Abschreckung, Utilitarismus, Panoptikum, Strafe, Überwachung, Disziplin, Kriminalpolitik
Weitere Informationen
Jeremy Bentham war ein britischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer, der als Begründer des klassischen Utilitarismus gilt. Er studierte bereits im Alter von zwölf Jahren an der Universität Oxford und setzte sich zeit seines Lebens für rationale Gesetzgebung, Rechtsreformen und gesellschaftlichen Fortschritt ein. Besonders einflussreich war sein Einsatz für Gefängnisreformen, Frauenrechte, Religionsfreiheit und die Abschaffung von Folter und Todesstrafe. Sein Denken prägte nicht nur die Rechtsphilosophie, sondern auch die Entstehung der modernen Kriminologie.
Benthams zentrale Idee war das „Prinzip des größten Glücks“, nach dem Handlungen danach bewertet werden sollen, ob sie das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl der Menschen hervorbringen. In seinem Werk Introduction to the Principles of Morals and Legislation (1789) formulierte er ein rationales, utilitaristisches Strafrecht, das auf Abschreckung und Prävention statt auf Rache beruhen sollte.
Zudem entwarf er das Konzept des Panoptikums, eines Gefängnistyps mit zentraler Überwachung, das später von Michel Foucault als Symbol moderner Disziplinargesellschaften interpretiert wurde. Bentham beeinflusste maßgeblich die Entwicklung des klassischen Kriminalitätsparadigmas, das auf Freiwilligkeit, Rationalität und Verhältnismäßigkeit beruht.
Schlüsselwerke
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A Fragment on Government (1776)
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An Introduction to the Principles of Morals and Legislation (1789)
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Panopticon; or, The Inspection House (1791)