Kurzdefinition
Institutionen sind dauerhaft verfestigte soziale Regelwerke und Organisationen, die gesellschaftlich relevantes Handeln strukturieren, stabilisieren und legitimieren.
Ausführliche Erklärung
In der Soziologie bezeichnen Institutionen verbindliche Muster des Handelns, die sich historisch herausgebildet haben und gesellschaftlich als selbstverständlich gelten. Sie legen fest, wie bestimmte soziale Probleme bearbeitet werden und wer dafür zuständig ist. Typische Beispiele sind Familie, Schule, Staat, Rechtssystem, Polizei, Religion oder Markt.
Institutionen bestehen nicht nur aus formalen Organisationen, sondern auch aus Normen, Rollen, Routinen und symbolischen Bedeutungen. Sie wirken handlungsleitend, indem sie Erwartungen stabilisieren und Abweichungen sanktionieren. Zugleich sind sie Ausdruck von Machtverhältnissen und sozialen Ungleichheiten.
In der Kriminologie spielen Institutionen eine zentrale Rolle, da Kriminalität maßgeblich durch institutionelle Definitionen, Zuständigkeiten und Kontrollpraktiken erzeugt, bearbeitet und verwaltet wird (z. B. Polizei, Justiz, Strafvollzug).
Theoriebezug
Émile Durkheim (soziale Tatsachen), Talcott Parsons (institutionalisierte Rollen), Peter L. Berger & Thomas Luckmann (Institutionalisierung), Michel Foucault (disziplinierende Institutionen)