Kurzdefinition
Ein Forschungsansatz in der Kriminologie, der die verschiedenen Instanzen der sozialen Kontrolle untersucht, wie Polizei, Justiz, Bewährungshilfe und Strafvollzug.
Ausführliche Erklärung
Die Instanzenforschung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Institutionen, die an der Kontrolle, Ahndung und Prävention von Kriminalität beteiligt sind. Hierzu zählen die Polizei als Ermittlungsbehörde, die Staatsanwaltschaft, die Gerichte, der Strafvollzug sowie Einrichtungen der Bewährungshilfe. Ziel der Forschung ist es, die Zusammenarbeit, Entscheidungsprozesse und Wirkungsmechanismen dieser Akteure besser zu verstehen. Untersucht wird beispielsweise, wie polizeiliche Ermittlungen ablaufen, welche Einflussfaktoren die Entscheidung der Staatsanwaltschaft über Anklageerhebung oder Einstellung beeinflussen und wie der Strafvollzug auf Resozialisierung oder Sicherung ausgerichtet ist.
Wichtige Fragestellungen der Instanzenforschung umfassen:
- Wie verläuft die Kommunikation zwischen den einzelnen Instanzen?
- Welche Rolle spielen soziale Merkmale der Tatverdächtigen im Verlauf der Verfahren?
- Inwiefern beeinflussen institutionelle Routinen das Strafmaß?
- Welche Formen von Diskriminierung sind in der Strafverfolgung nachweisbar?