Kurzdefinition
Gesetzlich festgelegte Mindeststrafen, die Richter:innen unabhängig von den Umständen nicht unterschreiten dürfen.
Ausführliche Erklärung
Mandatory Minimum Sentencing beschreibt eine Form der Strafzumessung, bei der Gerichte bei bestimmten Straftatbeständen keine Möglichkeit zur Milderung der Strafe haben. Vor allem im Bereich von Drogendelikten und Waffendelikten wurden in den USA solche Regelungen massiv ausgeweitet. Die Praxis wird vielfach kritisiert, da sie individuelle Fallumstände unberücksichtigt lässt und zur Überfüllung der Gefängnisse beiträgt.
Theoriebezug
In der kritischen Kriminologie gelten Mandatory Minimums als Ausdruck eines autoritären Strafverständnisses, das Prävention durch Abschreckung ersetzen will. Garland sieht darin ein Element der „Culture of Control“, Loïc Wacquant analysiert es als Instrument zur Disziplinierung marginalisierter Gruppen.