Kurzdefinition
Ein Migrant ist eine Person, die ihren Lebensmittelpunkt aus wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Gründen von einem Staat in einen anderen verlegt – freiwillig oder gezwungen.
Ausführliche Erklärung
Der Begriff “Migrant” bezeichnet Menschen, die ihr Heimatland aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben, um sich vorübergehend oder dauerhaft in einem anderen Land niederzulassen. Migration kann sowohl innerhalb eines Staates (Binnenmigration) als auch zwischen Staaten (internationale Migration) erfolgen. Die Motive für Migration sind vielfältig: wirtschaftliche Perspektiven, Bildungsangebote, politische Verfolgung, Krieg, Klimawandel oder familiäre Gründe.
Migrant:innen sind nicht notwendigerweise Asylsuchende oder Flüchtlinge; viele migrieren aus wirtschaftlichen Gründen oder im Rahmen von Arbeitsmigration. Der Begriff umfasst auch Hochqualifizierte, Arbeitsmigranten, Studierende und Familienangehörige, die nachziehen.
Theoriebezug
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Migrationstheorien: Neoklassische ökonomische Theorien (Harris-Todaro-Modell), Theorie der Dualen Arbeitsmärkte (Piore), Theorie der Welt-Systeme (Wallerstein).
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Sozialkonstruktivismus: Die soziale Wahrnehmung von Migrant:innen wird durch gesellschaftliche Diskurse geprägt, die Migration als Bedrohung oder Bereicherung darstellen können.
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Exklusion und Inklusion: Migration führt oft zu Fragen der gesellschaftlichen Integration und des Zugangs zu sozialen Ressourcen.