Kurzdefinition
Eine polizeiliche Praxis, bei der Personen allein aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Hautfarbe oder Religion kontrolliert oder verdächtigt werden, ohne dass es konkrete Hinweise auf eine Straftat gibt.
Ausführliche Erklärung
Racial bzw. Ethnic Profiling beschreibt ein diskriminierendes Verhalten von Sicherheitsbehörden, das sich an äußeren Merkmalen wie Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder religiösem Erscheinungsbild orientiert, um vermeintlich kriminelles Verhalten zu identifizieren. Diese Praxis steht im Widerspruch zum Gleichheitsgrundsatz und zu den Grundrechten, da eine Kontrolle ohne konkreten Verdacht ausschließlich aufgrund von äußerlichen Merkmalen erfolgt. In der Kriminologie wird Racial Profiling als Ausdruck struktureller Diskriminierung verstanden und steht im Fokus kritischer Polizeiforschung. Die Praxis wird in vielen Ländern scharf kritisiert, da sie Vorurteile verstärkt und das Vertrauen in die Polizei untergräbt.
Theoriebezug
- Kritische Kriminologie
- Institutionelle Diskriminierung
- Menschenrechte