Die Polizei steht zunehmend im Spannungsfeld zwischen rechtsstaatlicher Verfahrensbindung und realitätsnaher Einsatzpraxis. In diesem Kontext spielt die sogenannte „Cop Culture“ – die informelle Kultur der Polizistinnen – eine zentrale Rolle: Sie prägt das berufliche Selbstverständnis, Handlungsroutinen und den Umgang mit Bürgerinnen. Die Cop Culture entfaltet ihre Wirkung besonders in gruppendynamischen
Cop Culture
Gewalt ausgehend von Polizisten
Die Diskussion über Gewalt im Kontext polizeilichen Handelns ist vielschichtig. Während Gewalthandlungen gegen Polizeibeamt*innen statistisch erfasst und öffentlich breit thematisiert werden, bleibt die Perspektive auf unrechtmäßige Gewaltanwendung durch die Polizei oftmals unterbelichtet. Der folgende Beitrag beleuchtet dieses Phänomen, das sich dem Hellfeld staatlicher Kontrolle weitgehend entzieht. Im Gegensatz zum Thema
Gewalt gegen Polizisten
In jüngerer Vergangenheit mehren sich Stimmen – insbesondere aus Reihen der Polizeigewerkschaften, die einen zunehmenden Autoritätsverlust der Polizei bemängeln. Dieser ginge mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft gegen Polizeivollzugsbeamte (PVB) einher und die Politik sei aufgefordert, mehr zum Schutz PVB zu unternehmen. Neben einer breiten gesellschaftlichen Debatte sind diese Forderungen teilweise in
Polizei und Gewalt
Nachstehende Ausführungen in Anlehnung an das Teilmodul HS 2.1.3 Stadtsoziologie, Polizei und Gewalt Die Polizei gilt in rechtsstaatlichen Demokratien als zentrale Institution zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung. Ihr kommt dabei eine besondere Rolle zu: Als unmittelbarer Gewaltträger des Staates darf sie im Rahmen gesetzlicher Vorgaben physische Gewalt anwenden –
Sozialisation
Sozialisation bezeichnet den Prozess, durch den Individuen zu handlungsfähigen Mitgliedern einer Gesellschaft werden. Sie lernen dabei nicht nur soziale Regeln und Normen kennen, sondern entwickeln auch Haltungen, Werte, Fähigkeiten und Identitäten, die für das Zusammenleben in der Gesellschaft notwendig sind. Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess – sie beginnt mit der
Soziologie der Gruppe
Der Mensch ist ein soziales Wesen – er wird in Gruppen geboren, lebt in Gruppen und handelt im Kontext gruppenbezogener Erwartungen. Gruppen sind nicht nur Orte des Miteinanders, sondern auch soziale Strukturen, in denen Normen entstehen, Rollen verteilt, Zugehörigkeit erzeugt und soziale Grenzen gezogen werden. Für die Soziologie bilden sie