Kurzdefinition
Der Prozess der Opferwerdung durch eine Straftat oder ein anderes schädigendes Ereignis.
Ausführliche Erklärung
Viktimisierung bezeichnet den Vorgang, durch den eine Person, Gruppe oder Institution zum Opfer einer Straftat wird. In der Kriminologie wird dabei zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Viktimisierung unterschieden:
- Primäre Viktimisierung beschreibt die unmittelbare Schädigung durch eine Straftat (z. B. Körperverletzung, Raub, Betrug).
- Sekundäre Viktimisierung bezieht sich auf zusätzliche Schäden, die dem Opfer durch den Umgang mit Behörden, dem sozialen Umfeld oder den Medien entstehen können. Beispiele hierfür sind unsensible Befragungen, Schuldzuweisungen oder Stigmatisierung.
- Tertiäre Viktimisierung beschreibt die längerfristigen sozialen und psychischen Folgen, wie etwa chronisches Misstrauen, Angststörungen oder sozialer Rückzug.
In der Viktimologie, der wissenschaftlichen Erforschung von Opfern, werden verschiedene Theorien entwickelt, um den Prozess der Viktimisierung besser zu verstehen.