Kurzdefinition
Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell, das auf Marktlogik, Deregulierung und Privatisierung setzt und staatliche Eingriffe weitgehend ablehnt.
Ausführliche Erklärung
Neoliberalismus beschreibt eine ökonomische und politische Doktrin, die seit den 1980er-Jahren weltweit an Einfluss gewonnen hat. Sie betont individuelle Eigenverantwortung, Wettbewerb und die Effizienz freier Märkte. Sozialstaatliche Leistungen werden reduziert, staatliche Kontrolle zurückgefahren, öffentliche Güter privatisiert. In der Kriminologie steht der Begriff häufig in Verbindung mit einem Wandel hin zu repressiveren Strafpolitiken, sozialer Exklusion und einer zunehmenden „Verwaltung“ von Armut und Migration.
Theoriebezug
Verbindung zur Politischen Ökonomie des Strafens (z. B. Rusche & Kirchheimer, De Giorgi), Kritische Kriminologie, Wacquant (neoliberale Regierung der Unsicherheit).