Kurzdefinition
Bewegung, die sich für die Abschaffung des Strafvollzugs und der Institutionen der staatlichen Bestrafung einsetzt.
Ausführliche Erklärung
Der Abolitionismus ist eine sozialwissenschaftliche und strafrechtliche Bewegung, die die Legitimität und Wirksamkeit von Gefängnissen und anderen repressiven Maßnahmen infrage stellt. Er entstand in den 1970er Jahren im Kontext der kritischen Kriminologie. Abolitionist:innen argumentieren, dass Gefängnisse weder zur Resozialisierung beitragen noch gesellschaftliche Konflikte lösen. Stattdessen plädieren sie für alternative Konzepte der Konfliktlösung, wie Restorative Justice oder gemeindebasierte Maßnahmen, die auf Wiedergutmachung und soziale Reintegration abzielen.
Theoriebezug
- Kritische Kriminologie: Fundamentale Kritik an staatlichen Strafapparaten.
- Restorative Justice: Betonung von Wiedergutmachung statt Bestrafung.