Mit seinem Werk The Felon (1970) liefert der amerikanische Soziologe John Irwin eine der prägendsten Analysen zur Lebensrealität entlassener Straftäter. Als ehemaliger Gefängnisinsasse und späterer Soziologe verbindet Irwin persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlicher Analyse. Sein zentrales Anliegen: die Rekonstruktion der sozialen Prozesse, durch die ehemals Inhaftierte auch nach der Haft als
Stigma
Thomas Scheff – Being Mentally Ill: A Sociological Theory (1966)
Thomas J. Scheffs Werk Being Mentally Ill gilt als ein zentraler Beitrag zur Etikettierungstheorie und zur Soziologie psychischer Abweichung. Aufbauend auf den theoretischen Überlegungen von Howard S. Becker und Erving Goffman, entwickelt Scheff die These, dass “Geisteskrankheit” nicht (nur) medizinisch-biologisch erklärbar sei, sondern wesentlich durch soziale Zuschreibungsprozesse hervorgebracht werde. Das
Erving Goffman – Stigma: Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität (1963)
Goffmans Ansatz: Von der sichtbaren Abweichung zur sozialen Ausgrenzung Erving Goffman beschreibt in Stigma die Mechanismen, mit denen Gesellschaften Personen markieren, deren äußeres Erscheinungsbild, Verhalten oder Herkunft als normabweichend gilt. Das Stigma ist dabei keine Eigenschaft per se, sondern ein soziales Urteil, das Menschen zugeschrieben wird. Körperliche Stigmata (z. B. sichtbare