Kurzdefinition
Der Aging-out-Effekt bezeichnet das Phänomen, dass die Wahrscheinlichkeit, Straftaten zu begehen, mit steigendem Alter abnimmt.
Ausführliche Erklärung
Kriminologische Studien zeigen, dass kriminelles Verhalten überwiegend im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auftritt. Mit zunehmendem Alter sinkt die Kriminalitätsrate – dieser Prozess wird als Aging-out-Effekt bezeichnet. Ursachen für diesen Effekt sind vielfältig und umfassen:
- Biologische Veränderungen: Nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit und Aggressionsbereitschaft.
- Soziale Integration: Festere soziale Bindungen, familiäre Verpflichtungen und berufliche Stabilität.
- Lebensplanung: Veränderte Prioritäten und eine stärkere Orientierung an sozialen Normen.
Besonders deutlich wird der Aging-out-Effekt bei Delikten wie Eigentumsdelikten und gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dagegen zeigt sich bei bestimmten Wirtschaftsdelikten oder Cyberkriminalität mitunter ein höheres Altersspektrum.
Theoriebezug
- Entwicklungstheorien der Kriminalität (Moffitt, Sampson & Laub)
- Lebensverlaufsperspektive in der Kriminologie