Die Narrative Criminology ist ein vergleichsweise junger kriminologischer Zugang, der sich mit den Geschichten über Kriminalität befasst: Geschichten, die Menschen sich selbst und anderen erzählen, um ihr (abweichendes) Verhalten zu erklären, zu rechtfertigen oder überhaupt erst zu ermöglichen. Im Zentrum steht dabei nicht die objektive Tat, sondern ihre subjektive (Be-)Deutung.
Cultural Criminology
Jock Young – The Exclusive Society (1999)
The Exclusive Society: Social Exclusion, Crime and Difference in Late Modernity (1999) ist ein Schlüsselwerk der spätmodernen Kriminologie des britischen Soziologen und Kriminologen Jock Young. In diesem einflussreichen Buch verknüpft Young steigende Kriminalitätsraten und moralische Paniken mit sozialen Ausschlussprozessen, Unsicherheit und Ungleichheit in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften. Das Werk gilt als
James W. Messerschmidt – Crime as Structured Action (1993)
Crime as Structured Action (1993) ist ein wegweisendes Werk des US-amerikanischen Kriminologen James W. Messerschmidt, das Kriminalitätstheorie und Geschlechtersoziologie – insbesondere die Männlichkeitsforschung – miteinander verknüpft. Im Zentrum steht die These, dass kriminelles Verhalten eine Strategie zur Herstellung von Männlichkeit sein kann, wenn gesellschaftlich akzeptierte Wege zur hegemonialen Männlichkeit versperrt
Setha Low – Behind the Gates: Life, Security, and the Pursuit of Happiness in Fortress America (2003)
Behind the Gates ist ein ethnografisches Schlüsselwerk der kritischen Sicherheits- und Stadtforschung. Die US-amerikanische Anthropologin Setha M. Low untersucht darin die sozialen, politischen und kulturellen Dynamiken sogenannter Gated Communities – abgeschlossener Wohnanlagen mit Zugangsbeschränkung. Auf Basis zahlreicher Feldstudien im Großraum New York analysiert Low, wie Angst vor Kriminalität, soziale Abgrenzung
Stephen Graham – Cities Under Siege: The New Military Urbanism (2010)
Stephen Graham legt mit „Cities Under Siege: The New Military Urbanism“ (2010) ein ebenso verstörendes wie einflussreiches Werk vor, das die schleichende Militarisierung urbaner Räume analysiert. Vor dem Hintergrund des „War on Terror“ und einer globalisierten Sicherheitsarchitektur zeigt Graham, wie sich militärische Logiken, Technologien und Kontrollpraktiken zunehmend in das Alltagsleben
Keith J. Hayward – City Limits: Crime, Consumer Culture and the Urban Experience (2004)
Mit City Limits veröffentlichte der britische Kulturkriminologe Keith J. Hayward im Jahr 2004 ein innovatives Werk zur Schnittstelle von Kriminalität, Konsumkultur und urbanem Raum. Aufbauend auf den theoretischen Grundlagen der Cultural Criminology analysiert Hayward, wie sich in der spätmodernen Stadt neoliberale Ordnungsvorstellungen, mediale Bildwelten und Formen devianter Aneignung überlagern. Er