Mit seinem Werk Cultural Criminology and the Carnival of Crime (2000) begründet Mike Presdee eine radikale Perspektive innerhalb der Cultural Criminology. Angelehnt an Mikhail Bachtins Karnevalstheorie interpretiert Presdee Kriminalität nicht nur als Regelverstoß, sondern als kulturellen Ausdruck – als subversives Ritual, symbolischen Protest und Form des Widerstands gegen soziale Kontrolle.
Cultural Criminology
Stanley Cohen – Folk Devils and Moral Panics (1972)
Mit seinem Werk Folk Devils and Moral Panics (1972) schuf Stanley Cohen einen Klassiker der kritischen Kriminologie und Medienanalyse. Aufbauend auf dem Labeling Approach untersucht er, wie Gesellschaften in Zeiten wahrgenommener Bedrohung bestimmte Gruppen symbolisch aufladen, medial dämonisieren und politisch bekämpfen. Diese Prozesse beschreibt Cohen als „moralische Paniken“ – kollektive
Cultural Criminology
Die Cultural Criminology ist keine Kriminalitätstheorie im engeren Sinne. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine im angelsächsischen Sprachraum entstandene Theorieströmung, die in Anlehnung an die Cultural Studies und an Kritische Kriminalitätstheorien Devianz und Phänomene der Kriminalitätskontrolle als einen interaktionistischen, symbolvermittelten Prozess begreift und diesen mit Rückgriff auf vorrangig ethnologische
Kultur/ Emotion/ Situation
Kultur- und emotionsorientierte Kriminalitätstheorien erklären abweichendes Verhalten nicht allein durch soziale Benachteiligung oder individuelle Pathologie, sondern rücken Kultur, Emotion und konkrete Handlungssituationen in den Mittelpunkt. Diese Ansätze verstehen Kriminalität als soziales Handeln im Sinne Max Webers – sinnhaft auf andere Akteure bezogen und eingebettet in spezifische kulturelle Kontexte. Zu den