Shaming bezeichnet jede Form der Reaktion auf deviantes Verhalten, welche Scham beim Devianten hervorruft. Braithwaite geht von zwei verschiedenen Formen des Shaming aus. Desintegrative Shaming wirkt stigmatisierend und aus der Gemeinschaft ausschließend. Es sorgt somit für das Eintreten von sekundärer Devianz und steht somit auf theoretischer Ebene den Ideen der
Labeling
Defiance Theory (Sherman)
Nach der Defiance Theory (eng. Trotz-Theorie) können von einer Strafe drei verschiedene Wirkungsweisen ausgehen. Strafe kann abschreckend wirken und damit den gewünschten Erfolg haben. Strafe kann wirkungslos sein, also keinen Einfluss auf das weitere Begehen von Straftaten haben. Strafe kann eine Trotzreaktion hervorrufen. Damit wirkt Strafe verstärkend auf deviantes Verhalten.
Cultural Criminology
Die Cultural Criminology ist keine Kriminalitätstheorie im engeren Sinne. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine im angelsächsischen Sprachraum entstandene Theorieströmung, die in Anlehnung an die Cultural Studies und an Kritische Kriminalitätstheorien Devianz und Phänomene der Kriminalitätskontrolle als einen interaktionistischen, symbolvermittelten Prozess begreift und diesen mit Rückgriff auf vorrangig ethnologische
Karrieremodell (Quensel)
Das Karrieremodell von Quensel beschreibt Kriminalität als Prozess, welcher sich aufgrund der fehlgeschlagenen Interaktion zwischen Individuum und Umwelt (einschließlich der justiziellen Sanktionierung) von einem kleinen unbedeutenden Delikt zu einer kriminellen Karriere mit Haftstrafen entwickeln kann. Hauptvertreter Stephan Quensel Theorie Quensel möchte mit seinem Modell die ätiologische und pönologische Sichtweise verbinden,
Karrieremodell (Hess)
Nach Henner Hess ist die Entstehung und Verfestigung krimineller Verhaltensweisen durch Karrieren zu erklären. Der Handelnde gleitet demnach prozesshaft, durch Außenwelt und Situation gedrängt, aber schlussendlich individuell gewählt, in eine delinquente Rolle hinein. Hauptvertreter Henner Hess Theorie Hess’ grundlegende Vorannahme bezüglich Kriminalitätstheorien ist die, dass abweichendes Verhalten nicht mit einer
Delinquency and Drift (Matza)
Matzas 1964 veröffentlichtes Werk Delinquency and Drift ist eine Kritik an der positiven Kriminologie (z.B. Lombrosos anthropologische/ anthropogenetische Kriminalitätstheorie) wie auch an den seinerzeit prominenten Erklärungsansätzen zur Jugendkriminalität (Theorie der differentiellen Gelegenheiten von Cloward & Ohlin und Subkulturtheorie nach Cohen). Im Mittelpunkt der Kritik steht der den Theorieansätzen eigene Verhaltensdetermismus.