Die Gefährlichkeit von Drogen ergibt sich nicht allein aus ihren pharmakologischen Eigenschaften – sie ist auch ein soziales Konstrukt. Was als gefährlich, abweichend oder kriminell gilt, wird durch gesellschaftliche Deutungen, politische Interessen und moralische Kampagnen geprägt. Das zeigt kaum ein Beispiel so deutlich wie die Geschichte der Kriminalisierung von Cannabis.
Kriminalität als soziale Konstruktion
Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie (Hess & Scheerer)
Die sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie umschreibt das Phänomen der Kriminalität in seiner Gesamtheit. Demnach ist ein Verbrechen Folge von makrosoziologischen Vorbedingungen, mikrosoziologischen Theorien inklusive individueller Entscheidungssituationen sowie Zuschreibungen seitens der Gesellschaft und des Staates zur Herrschaftssicherung und Konsensherstellung, welche ihrerseits die neuen makrosoziologischen Bedingungen für neue mikrodimensionale Entscheidungen darstellen. Merkzettel Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie
