Die Idee einer von Abschreckung ausgehenden präventiven Wirkung auf normabweichendes Verhalten, steht im Kern vieler anderer Theorien und v.a kriminalpolitischer Konzepte. Abschreckungstheorien bilden das theoretische Fundament solcher Überlegungen und gehen davon aus, dass die Bestrafung von Verbrechen dazu führt, dass sowohl tatsächliche als auch potenzielle Täter Straftaten in Zukunft vermeiden.
Deutschland
Karrieremodell (Quensel)
Das Karrieremodell von Quensel beschreibt Kriminalität als Prozess, welcher sich aufgrund der fehlgeschlagenen Interaktion zwischen Individuum und Umwelt (einschließlich der justiziellen Sanktionierung) von einem kleinen unbedeutenden Delikt zu einer kriminellen Karriere mit Haftstrafen entwickeln kann. Hauptvertreter Stephan Quensel Theorie Quensel möchte mit seinem Modell die ätiologische und pönologische Sichtweise verbinden,
Voluntaristische Kriminalitätstheorie (Hermann)
Die Voluntaristische Kriminalitätstheorie besagt, dass Kriminalität maßgeblich von den Wertorientierungen der Handelnden (traditionelle Werte vs. materialistische Werte) abhängig ist, welche je nach Alter und Bildung variieren. Hauptvertreter Dieter Hermann Theorie Hermann geht in seiner Theorie und in Anlehnung an Parsons von einem Menschen aus, der sich als ein produktiv realitätsverarbeitendes
Karrieremodell (Hess)
Nach Henner Hess ist die Entstehung und Verfestigung krimineller Verhaltensweisen durch Karrieren zu erklären. Der Handelnde gleitet demnach prozesshaft, durch Außenwelt und Situation gedrängt, aber schlussendlich individuell gewählt, in eine delinquente Rolle hinein. Hauptvertreter Henner Hess Theorie Hess’ grundlegende Vorannahme bezüglich Kriminalitätstheorien ist die, dass abweichendes Verhalten nicht mit einer
Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie (Hess & Scheerer)
Die sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie umschreibt das Phänomen der Kriminalität in seiner Gesamtheit. Demnach ist ein Verbrechen Folge von makrosoziologischen Vorbedingungen, mikrosoziologischen Theorien inklusive individueller Entscheidungssituationen sowie Zuschreibungen seitens der Gesellschaft und des Staates zur Herrschaftssicherung und Konsensherstellung, welche ihrerseits die neuen makrosoziologischen Bedingungen für neue mikrodimensionale Entscheidungen darstellen. Hauptvertreter Henner Hess,
Radikaler Labellingansatz (Sack)
[lt. Fritz Sack ist der Begriff „Labelling“ unnötig eng gefasst. Er schlägt daher die Bezeichnung marxistisch-interaktionistisch vor.] Laut Fritz Sack ist Kriminalität ein reiner Zuschreibungsprozess. In diesem Zuschreibungsprozess wird ein physikalisches Geschehen mit einem mentalen Zustand verknüpft. Dieses physikalische Geschehen durchläuft damit eine soziale Karriere. Dieser Zuschreibungsprozess ist die einzige