Mit Policing the Crisis: Mugging, the State and Law and Order (1978) legten Stuart Hall und seine Ko-Autoren ein bahnbrechendes Werk der Kritischen Kriminologie und Cultural Studies vor. In der Untersuchung des „Mugging“-Diskurses im Großbritannien der 1970er-Jahre zeigen sie eindrucksvoll, wie Kriminalität als gesellschaftliches Konstrukt fungiert – politisch produziert, medial
Kriminalitätstheorien
Michel Foucault – Überwachen und Strafen (1975)
„Überwachen und Strafen“ von Michel Foucault zählt zu den einflussreichsten Werken der kritischen Gesellschaftsanalyse im 20. Jahrhundert. Das 1975 erschienene Buch markiert den Beginn von Foucaults „genealogischer“ Phase und untersucht die historischen Transformationen von Macht, Strafe und Subjektivität. Im Zentrum steht der Wandel von der körperlichen Bestrafung hin zu subtilen,
Lernen/ Subkultur
Lerntheorien in der Kriminologie erklären, wie kriminelles Verhalten – ebenso wie normenkonformes Verhalten – in sozialen Interaktionen erlernt wird. Abweichendes Handeln ist demnach kein angeborenes Merkmal, sondern das Ergebnis von Lern- und Nachahmungsprozessen in Gruppen, Subkulturen oder über mediale Einflüsse. Zentral ist die Annahme, dass kriminelle Handlungen durch dieselben Mechanismen
Kontrolle
Im Unterschied zu den meisten anderen Kriminalitätstheorien steht bei Kontrolltheorien nicht die Erklärung von abweichendem Verhalten im Vordergrund, sondern die Frage, warum Menschen konform handeln. Kontrolltheorien gehen davon aus, dass grundsätzlich jeder Mensch potenziell motiviert wäre, Normen zu verletzen. Ob dies tatsächlich geschieht, hängt davon ab, in welchem Maß soziale
Karrieremodell (Quensel)
Stephan Quensels Karrieremodell beschreibt die Entwicklung kriminellen Verhaltens als mehrstufigen Eskalationsprozess – ausgelöst durch das Wechselspiel individueller Delinquenz und gesellschaftlicher Sanktionierung. Merkzettel Karrieremodell – Stephan Quensel Hauptvertreter: Stephan Quensel Erstveröffentlichung: 1970 („Wie wird man kriminell?“) Land: Deutschland Idee/Annahme: Kriminalität entwickelt sich in einem mehrphasigen Teufelskreis aus individueller Delinquenz, gesellschaftlicher Reaktion
Voluntaristische Kriminalitätstheorie (Hermann)
Die Voluntaristische Kriminalitätstheorie von Dieter Hermann erklärt abweichendes Verhalten als Folge individueller Wertorientierungen und normativer Bindung. Sie verbindet handlungstheoretische Annahmen mit einer norm- und wertzentrierten Erklärungsperspektive und erweitert klassische Kriminalitätstheorien um eine dynamische Mikro-Makro-Verknüpfung. Merkzettel Voluntaristische Kriminalitätstheorie – Dieter Hermann Hauptvertreter: Dieter Hermann Erstveröffentlichung: 2003 („Werte und Kriminalität“) Land: Deutschland