Goffmans Ansatz: Von der sichtbaren Abweichung zur sozialen Ausgrenzung Erving Goffman beschreibt in Stigma die Mechanismen, mit denen Gesellschaften Personen markieren, deren äußeres Erscheinungsbild, Verhalten oder Herkunft als normabweichend gilt. Das Stigma ist dabei keine Eigenschaft per se, sondern ein soziales Urteil, das Menschen zugeschrieben wird. Körperliche Stigmata (z. B. sichtbare
Kritische Kriminologie
Edwin H. Sutherland – White Collar Crime (1949)
White Collar Crime, erstmals veröffentlicht im Jahr 1949, gilt als bahnbrechendes Werk in der Kriminologie. Edwin H. Sutherland prägte darin nicht nur den Begriff des „White Collar Crime“, sondern erweiterte auch das Verständnis von Kriminalität um Taten, die von Angehörigen der Oberschicht im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit begangen werden. Sutherland
Georg Rusche & Otto Kirchheimer – Punishment and Social Structure (1939)
Punishment and Social Structure von Georg Rusche und Otto Kirchheimer gilt als wegweisendes Werk der kritischen Kriminologie. Erstmals 1939 veröffentlicht, zeigt es auf, dass Strafsysteme nicht nur moralischen oder juristischen Prinzipien folgen, sondern vor allem ökonomischen und sozialen Machtstrukturen unterliegen. Die Autoren analysieren darin die historische Entwicklung von Strafsystemen in
W. E. B. Du Bois – The Philadelphia Negro (1899)
The Philadelphia Negro von W. E. B. Du Bois gilt als eine der ersten umfassenden soziologischen Studien über städtische Armut und soziale Ungleichheit. In seiner Untersuchung der afroamerikanischen Bevölkerung Philadelphias verbindet Du Bois empirische Sozialforschung mit einer theoretischen Analyse der sozialen Strukturen, die Armut, Marginalisierung und Kriminalität beeinflussen. Seine Arbeit
Karrieremodell (Quensel)
Stephan Quensels Karrieremodell beschreibt die Entwicklung kriminellen Verhaltens als mehrstufigen Eskalationsprozess – ausgelöst durch das Wechselspiel individueller Delinquenz und gesellschaftlicher Sanktionierung. Merkzettel Karrieremodell – Stephan Quensel Hauptvertreter: Stephan Quensel Erstveröffentlichung: 1970 („Wie wird man kriminell?“) Land: Deutschland Idee/Annahme: Kriminalität entwickelt sich in einem mehrphasigen Teufelskreis aus individueller Delinquenz, gesellschaftlicher Reaktion
Delinquency and Drift (Matza)
Matzas 1964 veröffentlichtes Werk Delinquency and Drift ist eine Kritik an der positiven Kriminologie (z.B. Lombrosos anthropologische/ anthropogenetische Kriminalitätstheorie) wie auch an den seinerzeit prominenten Erklärungsansätzen zur Jugendkriminalität (Theorie der differentiellen Gelegenheiten von Cloward & Ohlin und Subkulturtheorie nach Cohen). Im Mittelpunkt der Kritik steht der den Theorieansätzen eigene Verhaltensdetermismus.